„Mindestens jeder zweite Brand in der Vergangenheit erfolgte aufgrund von Fahrlässigkeit oder Vorsatz“, erklärt Petra Sorgenfrei, Geschäftsführerin des Waldbesitzerverbandes, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Die beiden größten Waldgebiete Niedersachsens, der Harz und der Solling, haben bislang noch einmal Glück im Unglück gehabt. Mitte Juni sorgte ein Waldbrand im Solling für einen Großeinsatz der Feuerwehren aus den Landkreisen Northeim und Holzminden. Knapp eine Woche später wurden bei einem Waldbrand im Oberharz fünf Hektar Wald vernichtet. Die Brandursachen stehen noch nicht fest.
Weggeworfene Kippen, Funkenflug beim Grillen oder Lagerfeuer, heiß gelaufene Landwirtschaftsmaschinen und Brandstiftung sind die häufigsten Ursachen für Waldbrände. Nach den Menschen die zweithäufigsten Brandverursacher sind Blitze, aber gerade mal mit ein bis drei Prozent. „Ein Waldbrand gefährdet nicht nur das Leben von Menschen und Tieren und zerstört das Ökosystem Wald, sondern bedeutet auch einen ungeheuren Schaden für diejenigen, die den Wald besitzen und pflegen“, führt Sorgenfrei weiter aus. Daher appelliert der Verband an alle Waldbesucher, im Wald besondere Vorsicht walten zu lassen und die Regeln zu beachten.
In der Zeit vom 1. März bis zum 31. Oktober ist es verboten, in Wald, Moor und Heide sowie in gefährlicher Nähe davon Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Das Grillen ist nur auf dafür ausgewiesenen Grillplätzen gestattet, die die waldbesitzende oder sonstige grundbesitzende Person angelegt hat. Müll sollte möglichst vermieden und richtig entsorgt werden. Autos sollten zudem nicht auf trockener Vegetation abgestellt werden, die heißen Katalysatoren können diese sonst entzünden. Wichtig ist zudem, die Zu- und Rettungswege zum Wald für die Feuerwehren zum Erreichen der Einsatzstellen freizuhalten. Liegen die Brandherde jedoch fernab der Waldwege sind Hubschrauber nötig, um den Brand aus der Luft zu löschen. Aufgrund der fehlenden Niederschläge zeigt der aktuelle Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für weite Teile des Nordostens von Niedersachsen die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 an. Auch in den restlichen Landesteilen ist mit den Gefahrenstufen 3 und 4 eine erhöhte Vorsicht geboten. Generell gilt: Werden Brandherde oder Verdachtsfälle beobachtet, ist sofort der Notruf 112 anzurufen. (LPD 50/2022)