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Wünsche und Hoffnungen des niedersächsischen Privatwaldes

Unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung erbringt unverzichtbare ökonomische, ökologische und soziale Leistungen. Wälder sind Lebensgrundlage für den Menschen und seine Mitgeschöpfe, für viele Arten. Die multifunktionale nachhaltige Forstwirtschaft erhält und vermehrt die Wälder und trägt dazu bei, dass alle Waldfunktionen, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gesichert werden.

Die Krisenjahre 2018 bis 2020 haben bei den Waldbesitzenden zu so großen Verlusten geführt, dass die vollständige Wiederaufforstung, zur Sicherung des Klimas, nicht mehr aus eigener Kraft gestemmt werden kann. Zusätzlich sind Beitragsbelastungen (Pflichtbeiträge) ebenso wie stetig steigende - die nachhaltige Waldbewirtschaftung einschränkende Schutzreglementierungen - nicht mehr verkraftbar.

Rohstoffsicherung für die Bevölkerung

Einschränkungen der forstlichen, nachhaltigen Bewirtschaftung, ebenso wie Flächenstilllegungen der Wälder sind kontraproduktiv für eine Rohstoffsicherung. Unsere Hoffnung liegt daher in einer Abkehr von einer Politik, die das Waldeigentum mit immer größeren Einschränkungen durch den Naturschutz belegt. Viele Waldflächen haben aufgrund der vorbildlichen Bewirtschaftung durch die Eigentümer einen Schutzstatus auferlegt bekommen und somit wird die Bewirtschaftung durch Einschränkungen in Frage gestellt. Die Waldeigentümer quasi bestraft. Wer soll das verstehen?  In Deutschland gibt es bereits eine enggestrickte solide Bundes- , Landeswald - und ebensolche Naturschutzgesetzgebung.  Die nachhaltige Waldbewirtschaftung mit der Erzeugung des nachwachsenden Rohstoffes Holz muss - auch gerade vor dem Hintergrund des schrecklichen Krieges gegen die Ukraine – und der notwendigen wichtigen Rohstoffsicherung für die Bevölkerung - gefördert werden. Und nur die aktive Waldbewirtschaftung schafft Wege in den Wald für die erholungssuchende Bevölkerung.

Finanzielle Honorierung der Ökosystemleistungen

Auf der Grundlage des Eigentums tragen private wie kommunale Waldeigentümer eine hohe Verantwortung für ihren Wald. Um die Wirtschaftlichkeit der Forstbetriebe zu erhalten, wünschen wir uns, dass über die Sozialpflichtigkeit des Eigentums hinausgehende Leistungen für die Gesellschaft, monetär ausgeglichen werden. Der Wald ist Klimaschützer Nr. 1. Siehe hierzu auch www.wald-ist-klimaschuetzer.de. Die Bewirtschaftung des Privatwaldes erbringt vielfältige Ökosystemleistungen wie die CO2 – Senke, das Generieren, Filtern und Speichern von Grundwasser, Biodiversität und vieles mehr. Hier wünschen wir uns eine Finanzierung dieser bisher kostenlosen Leistungen, die zur Existenzsicherung der Forstbetriebe führt.  Es ist weiterhin eine intensive Förderung der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse – als Selbsthilfeorganisationen des Privatwaldes - notwendig, um Nachteile des kleinstrukturierten Privatwaldes auszugleichen, denn auch dort erbringt der Wald viele wertvolle Leistungen für die Gesellschaft.

Politische Entscheidungen auf Grundlage der Sicherung der Zukunft des Waldeigentümers mit seinem Wald

Die Vielfalt der über 70.000 Waldeigentümer in Niedersachsen hat auch zur Vielfalt im Wald geführt. Die Verfügung des Eigentümers über den Wald hinsichtlich seiner Fläche und seiner Nutzung ist die Grundlage zum Erhalt der Familienforstbetriebe mit ihren Waldflächen. Zur Sicherung der Existenz ist ein an die langen Produktionszeiträume angepasstes Steuer- und Abgabensystem zu erstellen und Beitragsbelastungen wie z.B. zu den Boden- und Wasserverbänden müssen gestrichen werden. Es ist ein monetärer Ausgleich für Nutzungseinschränkungen zu schaffen und eine adäquate Honorierung der Ökosystemleistungen vorzunehmen. Politische Entscheidungen sind auf der Grundlage der Sicherung einer wirtschaftlichen Zukunft des Waldeigentümers und damit auch der Versorgung der Bevölkerung mit dem ökologischen nachwachsenden Rohstoff Holz zu treffen. Der Wald kann auch eine kostengünstige dezentrale Versorgung mit Strom sicherstellen - Windenergie im Wald - von der Waldeigentümer, Bürger und Kommunen profitieren, wenn die Politik eine entsprechende Weichenstellung vornimmt. Auch die Kosten der notwendigen Wiederbewaldung der durch Stürme, Dürre und nachfolgendem Käferfraß geschädigten 60.000 ha Waldflächen in Niedersachsen kann die Windenergie im Wald abfedern.

Nicht-europäische Baumarten im Klimawandel erforderlich

Der Wald wird bereits seit über 30 Jahren zu Mischbeständen umgebaut. Nur die Waldbewirtschaftung führt zu stabilen Beständen im Klimawandel. Die Waldbesitzer tun alles, um ihren Wald klimafit zu machen und damit zum Klimaschutz beizutragen.  Dafür werden aber auch klimastabile nicht-europäische Baumarten wie z.B. die Douglasie und die Roteiche benötigt und müssen ausreichend gefördert werden.  Einschränkungen darf es angesichts der bedrohlichen Lage durch den Klimawandel nicht geben. Wir können es uns nicht leisten, Denkverbote zu erteilen!

Wir haben die Hoffnung noch nicht verloren, dass die Politik Entscheidungen zugunsten unserer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und damit zum Schutz und Erhalt des Waldes trifft.

 

Petra Sorgenfrei

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