Wie jedes Jahr sorgt der Waldbesitzerverband Niedersachsen unter Mithilfe von Hof Oelkers und dem Sägewerk Holtmeyer für weihnachtliche Stimmung in der Niedersächsischen Staatskanzlei.
Zum Start der Adventszeit übergibt der Waldbesitzerverband Niedersachsen dem Ministerpräsidenten in der Niedersächsischen Staatskanzlei traditionell einen Weihnachtsbaum. Ministerpräsident, Stephan Weil, bedankte sich herzlich für den schönen Weihnachtsbaum und erklärte: „Die Anliegen von Niedersachsens Waldbesitzenden stehen bei mir hoch im Kurs“. Passend zur Jahreszeit nutzte der Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, Philip von Oldershausen, die Gelegenheit, um die aktuelle Stimmung der Waldbesitzenden in einem Gedicht auszudrücken.
Ministerpräsident Stephan Weil (links) und der Präsident des Waldbesitzerverbandes, Philip von Oldershausen (rechts), im Gespräch vor dem Weihnachtsbaum in der Staatskanzlei. (Foto: Niedersächsische Staatskanzlei)
Das Gedicht:
Waldgeflüster
Nach dem Stil von James Krüss
In unserem Wald zur Winterzeit,
mahnen die Tannen zur Offenheit.
Sie raunen, wispern, Blatt an Blatt,
was der Wald zu sagen hat.
Die erste Tanne erklärt mit Gewicht:
„Entwaldung? Nein, die gibt’s hier nicht!
Die Fläche wächst Jahr ein, Jahr aus,
trotzdem schickt uns Brüssel Vorschriften ins Haus.
Die EUDR braucht viel Papier,
doch nutzt‘s dem Wald? Das fragen wir.
Bürokratie ist hier verkehrt,
ein Generationenvertrag wird praktiziert.“
Die zweite Tanne freut sich und erklärt:
„Das neue Waldgesetz ist abgewehrt!
Es wollt’ die Ordnung ganz umdrehn,
dreihundert Jahre Tradition verdrehn!
Zum Glück, es bleibt, wie’s immer war:
Die Nachhaltigkeit steht fest und klar.
Denn solche Werte, alt und weise,
sind stärker als die lauteste Weise.“
Die Dritte wiegt sich im kalten Licht:
„Die Wälder umbauen? Leicht ist‘s nicht!
Es braucht Jahrzehnte und Geduld,
denn Klimaschutz ist nicht nur Kult.
Resilienz aufbauen braucht Zeit und Kraft,
und nicht alles steht in unserer Macht.
Selbst wenn wir pflanzen bunt, Baum für Baum,
ohne kühle Luft, bleibt’s nur ein Traum.
Unsere Förster haben Weitblick und sind schlau,
für‘s Ganze planen sie, das wissen wir genau.
Sie schuften, ackern Tag und Nacht,
schaffen Biodiversität, die Großes macht.“
Der vierten Tanne kommt in Sinn: „Mal ehrlich
mit Windkraft über uns, das wäre herrlich.
Die Energie, sie wird gebraucht,
mit Planung jedoch zu viel Zeit verbraucht.
Das Land, die Leute und die Industrie,
verlangen Strom, nachhaltig wie noch nie.
Und auch der Waldbauer würde sich freuen,
mit Zaster den Waldumbau zu steuern.“
Und schließlich mahnt die Tanne noch:
„Lasst die Förster machen, die können’s doch!
Wer nur für sich den Nutzen sieht,
dem Wald am Ende Schaden gibt.
Wer mit Förstern arbeitet, Hand in Hand,
schafft den Zukunftswald in unserem Land.
Das Wirtschaften im Wald bindet mehr CO2,
mit Nichtstun hingegen trägt man weniger zum Klimaschutz bei.“
So wispern Tannen Blatt an Blatt,
was unser Wald zu sagen hat.
Wer lauscht versteht: Der Wald so rein,
braucht uns, um ewig da zu sein.
Von links nach rechts: Hans Georg Behrens, Vorstand FBG Oldenburg-Delmenhorst, Günter Westermann, Vorsitzender FBG Oldenburg-Delmenhorst, Ministerpräsident Stephan Weil, Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, Rita und Bernd Oelkers, Hof Oelkers, Sven Rebbin, Sägewerk Holtmeyer, Petra Sorgenfrei, Geschäftsführerin des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, Daniel Meyer, Waldbesitzerverband Niedersachsen, Ekkehard Bock-Wegener, Niedersächsische Staatskanzlei. (Foto: Niedersächsische Staatskanzlei)
Die Antwort des Ministerpräsidenten erfolgte zwar nicht in Versform, aber er stimmte dafür inhaltlich bei fast allen Punkten zu. Gerade bei den häufig viel zu hohen bürokratischen Vorgaben waren sich Ministerpräsident Weil und von Oldershausen einig: „Wir sind immer dankbar, wenn aus der Praxis Verbesserungsvorschläge eingebracht werden. Insbesondere freuen wir uns über Vorschläge zum Bürokratieabbau“, kommentiert Ministerpräsident Stephan Weil das Gedicht. Bezüglich der forstlichen Förderung schlug von Oldershausen vor, dass das Land mit den veranschlagten Haushaltsmitteln gegenüber dem Bund in Vorleistung tritt, bis der Bundeshaushalt für das Jahr 2025 beschlossen ist. Die Gesellschaft braucht den Wald und um den notwendigen Waldumbau planen und durchführen zu können, brauchen die Waldbesitzenden zuverlässige Unterstützung, erklärte der Präsident des niedersächsischen Waldbesitzerverbandes. Auch Günter Westermann, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Oldenburg-Delmenhorst, betonte gegenüber dem Ministerpräsidenten, wie wichtig Verlässlichkeit für die forstliche Planung ist. „In der Forstwirtschaft werden Entscheidungen getroffen, deren Auswirkungen über drei Generationen hinweg spürbar sind. Dafür braucht es langfristige Planungssicherheit und verlässliche Aussagen seitens der Politik.“, so Günter Westermann.
Ministerpräsident Stephan Weil hörte den Anregungen durch die Vertreter des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen interessiert zu und hob die Bedeutung der Zusammenarbeit der Landesregierung mit dem Waldbesitzerverband hervor: „Unsere Waldbesitzer leisten einen unverzichtbaren Beitrag für eine gute Zukunft Niedersachsens. Die Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel ist eine Aufgabe von gesamtgesellschaftlichem Interesse.“ Man werde klären, welche Gestaltungsmöglichkeiten bei der forstlichen Förderung im Jahr 2025 möglich seien und lud den Verband zum jährlichen Gespräch in die Staatskanzlei ein.
„Die Weihnachtsbaumübergabe war ein schöner Start in die Adventszeit. Der Ministerpräsident nimmt die Bedürfnisse der Waldbesitzenden wahr und möchte unterstützen“, bilanziert von Oldershausen im Nachgang.