Der Waldbesitzerverband Niedersachsen lud am 07.11.2023 die niedersächsische Landespolitik zu einem informativen parlamentarischen Abend ein, der sich dem drängenden Thema des Klimawandels und seinen Auswirkungen auf unsere Wälder und ihrer Wasserversorgung widmete. Zu diesen Themen bot die Veranstaltung unter dem Motto "Klimawandel - geht uns das Wasser aus?" den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Plattform für den offenen Austausch.
In seiner Begrüßung betonte Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, die Bedeutung des nachhaltigen Waldbaus in Zeiten des Klimawandels und die Notwendigkeit hierfür Lösungen zu erarbeiten: „Die Waldbesitzenden mit ihren Wäldern sind bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels entscheidende Akteure. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung sichert die Leistungen des Waldes, von der die gesamte Gesellschaft profitiert. Es ist an der Zeit, dass diese unverzichtbaren Leistungen auch angemessen honoriert werden.“
In einem Grußwort brachte die Landtagsvizepräsidentin Barbara Otte-Kinast ihre Leidenschaft für den Wald und sein nachhaltiges Management zum Ausdruck und erklärte: „Wälder sind ein Schatz für Niedersachsen. Mein Herz schlägt für den Wald und die Menschen, die mit ihm und von ihm leben. Wir müssen die Leistungen des Waldes bewahren und nachhaltig bewirtschaften, um die Zukunft zu sichern."
Die anhaltenden Dürreperioden und sich verändernde Niederschlagsmuster haben erheblichen Einfluss auf die Vitalität der Wälder. Dies verdeutlichte der Meteorologe und MOMA-Moderator Donald Bäcker, der als Keynote-Speaker die Zusammenhänge der klimatischen Veränderungen erläuterte: „Die Frage, ob uns das Wasser ausgeht, muss mit einem klaren Jein beantwortet werden. Wir haben zukünftig mit den trockeneren und wärmeren Sommern und im Durchschnitt milderen und feuchteren Wintern vor allem ein Verteilungsproblem.“
Gerhard Schierhorn von der Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide e.V. betonte: „Die letzten Jahre haben besonders weh getan. Wir brauchen ein mit allen Stakeholdern erarbeitetes integriertes Wassermanagement. Der Wald und seine Eigentümerinnen und Eigentümer müssen bei den Planungen, Verfahren und Entscheidungen über den Wald und seine Nutzung effektiv einbezogen werden.“ Er erläuterte zudem, warum die berechtigten Forderungen des Waldbesitzerverbandes, wie Grenzrichtwerte für die Rückführung von gereinigtem Abwasser sowie eine bessere Wasserrückhaltung bei Gewässern 3. Ordnung, seitens der Politik umgesetzt werden sollten. „Der Wald generiert, filtert und speichert das Wasser. Pro Jahr und Hektar werden 1,5 Mio. Liter Grundwasser unter Wald generiert. Nicht umsonst liegen über 40 % aller Wasserschutzgebiete im Wald. Von daher ist es eine logische Schlussfolgerung, dass die Wasser- und Bodenverbandsbeiträge für Waldbesitzende entfallen müssen.“
Heiner Beermann, Vize-Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, schloss den Abend mit einem klaren Appell ab: "Der Wald muss präsenter und stärker bei Entscheidungsfindungen einbezogen werden. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Die Zukunft unserer Wälder und unseres Wassermanagements hängt von unserer gemeinsamen Anstrengung ab."
Hier finden Sie die beiden Vorträge:
D. Bäcker: Klimawandel - geht uns das Wasser aus?
G. Schierhorn: Zukunftsstrategien für ein integriertes Wassermanagement